Eine gelungene Veranstaltung, die zum ersten Mal den kreativen Austausch aller 6 Sprachkitaverbünde, die von den Fachberaterinnen für Sprach- Kitas des DRK Landesverbandes qualifiziert werden, ermöglichte.
Auf diesem Fachtag konnten wir erfahren, wie Frau Brünner der Kita „Jona“ in Rostock, als zusätzliche Fachkraft für alltagsintegrierte sprachliche Bildung, Erfahrungen für die Zusammenarbeit mit Familien sammelte. Sie verdeutlichte wie wesentlich es ist, die Bedürfnisse der Familien wahrzunehmen, die Hintergründe familiärer Erfahrungen im feinfühligen Dialog zu erkennen und Familien mit ihren Ressourcen in das Kita Leben einzubeziehen. Es entstanden viele kreative Ideen, wie Gesprächsrunden zu Erziehungsfragen oder eine Rostocker Stadtrally u.v.m. Das ist ein Prozess, stellte Frau Brünner eindeutig fest, mit positiven Folgen für das Zusammengehörigkeitsgefühl von Familien und Kita.
Was sind unsere pädagogischen Ziele und wie setzen wir sie um? Können wir Inklusion messen? Oder sehen? Wo ist sie Erlebbar? Wie ist unsere Haltung zur Vielfalt in unserer Einrichtung? Die evangelische Kita „Mutter Eva“ in Straßburg stellte sich durch die Inhalte des Bundesprogramms diese Fragen. Verena Dähn, als als zusätzliche Sprachfachkraft war motiviert mit ihrer Tochter ein Kinderbuch zum Thema inklusive Haltung zu schreiben. Das Erdmännchen „Erna Erdmann“ erlebt in diesem Buch Abenteuer, die sie anders aussehen lässt, als die anderen Erdmännchen in ihrem Rudel. Wird sie nun ausgegrenzt? Über Geschichten gelingt es Kinder in ihrem Umfeld nach Unterschieden zu suchen und lernen, dass alle verschieden sind und doch zusammengehören. Erwachsene werden zum Nachdenken angeregt, um die eigene Haltung zu reflektieren.
Schauen wir durch die Videokamera, so können wir im Alltag Dialoge zwischen Kindern und Erwachsenen professioneller unter die Lupe nehmen. Mit der Videokamera unterwegs war Herr Falko Freitag, aus der Kita „Spielkiste“ in Stralsund. Videografie nach Marte Meo ist eine Methode, bei der alltägliche Situationen zwischen pädagogischer Fachkraft und Kind analysiert werden. Alle Teilnehmer/innen des Fachtages konnten per Video diese Methode der Videografie an einem Beispiel zum Verständnis erleben.
Mehrsprachigkeit in der Kita, wie kann sie Gelingen? Welches Knowhow benötigen wir, um Mehrsprachigkeit authentisch in der Kita zu leben. Die deutsch – polnische Kita aus Löcknitz die „Randow Spatzen“, gaben uns einen tiefen Einblick. Ihr Vortrag sprühte Enthusiasmus und Freude aus, Vielfalt und Dynamik. In dieser Einrichtung wird Mehrsprachigkeit alltagsintegriert nachhaltig gelebt. Wir konnten anhand eines Videos erleben, wie beeindruckend Kinder in zwei Sprachen – deutsch und polnisch- ein Märchen aufführten. Alltagsintegriert ist das Zauberwort, wenn Kinder Dialoge in zwei Sprachen führen, sprechen und verstehen. Mehrsprachigkeit bereichert die kindliche Entwicklung. Sie bietet mehr als eine Möglichkeit in Kontakt zu treten, sich aktiv an Gesprächen zu beteiligen.
Das Montessori Kinderhaus in Wolgast das zum Thema „ Wir kochen gemeinsam“- kochen aus unterschiedlichen Kulturen, begeisterten mit ihrem Vortrag. Sie gaben uns einen Einblick über die Zusammenarbeit mit Familien beim gemeinsamen Kochen. Viele internationale Gerichte werden in der Kita mit Eltern gekocht, da viele Familien aus unterschiedlichen Herkunftsländern sind. Die Lust und Freude mit Familien Gerichte aus verschiedenen Ländern zu kochen, war von den pädagogischen Fachkräften bis zum Profi Koch zu spüren. Zum Gelingen von Vorhaben hat sich bewährt kreative neue Ideen für die Zusammenarbeit mit Familien zu entwickeln. Diese Fachkräfte haben uns erleben lassen, dass Jeder Inklusion in der Kita leben kann, wenn die inklusive Haltung stimmt. Und das ist gar nicht so schwer, wie uns der Koch der Kita beeindruckend erläuterte.
Wir konnten viele Kitas aus dem Bundesprogramm begrüßen, die mit ihren Ideen und gelungenen Vorhaben den Schlüssel für Veränderungen gefunden hatten. Jeder kam in den fachlichen Austausch und neue Netzwerke entstanden.
Allen Mitwirkenden auf dem Fachtag „Markt der Möglichkeiten“ möchten wir für die kreativen und inspirierenden Einblicke in die Umsetzung des Bundesprogramms „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ herzlich danken.