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Spendenaktion: Gemeinsam Hoffnung und Geborgenheit schenken | Herr Hahn und die Gefiederten

Sechs Hühner und zwei Hähne leben seit kurzem im Garten unseres Sozialtherapeutischen Zentrums „Alte Molkerei“ in Poischendorf. Unser Klient Herr Hahn kümmert sich in besonderer Weise um sie.

"Die anderen Klienten“, sagt er, „machen gern ihre Scherz darüber, dass ich ausgerechnet Hahn mit Nachnamen heiße.“ Doch das stört ihn nicht, meint er gutmütig. Herr Hahn (41) lebt seit vergangenem Jahr in der Wohngruppe der Nachsorgeeinrichtung für suchtkranke Erwachsene. Er liebt Tiere. „Ich mag sie fast alle. Hunde, Katzen, Puten, Schweine. Früher habe ich mit meinem Vater auf einem kleinen Bauernhof gelebt. Unsere kleine Ranch“, sagt er.

Als Einrichtungsleiterin Frau Drechsel den Klienten vorschlug, Hühner anzuschaffen, war er sofort begeistert. Auch beim Bau des Stalls war er begeistert mit dabei. „Ich bin Ausbaufacharbeiter, so etwas liegt mir.“ Gemeinsam mit Thomas Böckmann, Hausmeister bei den DRK Sozialen Betreuungsdiensten, entstand ein wunderschönes Hühner-Zuhause. 

Herr Hahn kümmert sich nicht nur um das Wohl der Hühnerschar, er spricht auch gern mit ihnen. „Die Chefin hat ihnen Namen gegeben“, sagt er und lacht. „Die Damen tragen die Namen von Betreuerinnen und die beiden Hähne heißen wie ich und der Hausmeister. Sie sagt, was einen Namen trägt, wird nicht geschlachtet.“ 

Inzwischen haben die Hühner schon solch ein Vertrauen zu Herrn Hahn gefasst, dass sie sich streicheln lassen. Er genießt den Kontakt mit ihnen. „Gerade legen sie nicht so viele Eier, es ist Winter, aber ein bis drei gibt es trotzdem immer. Ist auch nicht so wichtig, es geht nicht nur darum.“ 

Manchmal, sagt Herr Hahn, bekommen die Hühner Reste vom Mittag, doch nur das, was sie dürfen und vertragen. Ansonsten Körnermischungen, Mais, Sonnenblumenkerne und anderes. Dass sich kein Marder oder kein Fuchs an die Hühner heranschleicht, dafür sorgt Hund „Wotan“, der einem anderen Klienten aus der Wohngruppe gehört. 

Am meisten freut sich Herr Hahn schon jetzt auf Nachwuchs. „Die Boxen zum Glucken stehen bereit. Das wird was, wenn die Familie dann größer wird.“

Annett Meinke

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