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DRK-Rettungshundeteams beginnen wieder mit dem gemeinsamen Training

Stefanie Marten (Mitte) mit zwei Mitgliedern der Schweriner Rettungshundstaffel und deren Vierbeinern. Foto: DRK Schwerin
Mitglieder der DRK-Rettungshundestaffel Ostvorpommern-Greifswald. Foto: Franziska Krause
Anette Quandt ist Landesbeauftragte für die Rettungshundearbeit im DRK. Foto: Franziska Krause
Stefanie Marten bei einer Übung mit ihrer Hündin Nala. Foto: Thomas Schmidt

Bei großen Sucheinsätzen nach vermissten Menschen kommen die DRK-Rettungshundestaffeln als zuverlässige Partner von Polizei und Feuerwehr immer häufiger zum Einsatz. Dafür müssen Zwei- und Vierbeiner hart trainieren. In Zeiten der Coronakrise ist das allerdings nur eingeschränkt möglich.

Wenn nach Kindern oder verwirrten Menschen gesucht wird, kommen oft auch Rettungshundestaffeln zum Einsatz. Auf die Alarmbereitschaft am Tag und in der Nacht haben sich die ehrenamtlichen Hundeführer und ihre Helfer mit vier Pfoten längst eingestellt. Doch um in den Einsatz gehen zu können, ist ein hartes Stück Arbeit erforderlich. Die Teams werden grundsätzlich für drei verschiedene Sucharten ausgebildet: die Trümmersuche, die Flächensuche und das Mantrailing. Während es bei der Trümmersuche um die Suche nach verschütteten Menschen geht, heißt es bei der Flächensuche in großen Gebieten menschliche Gerüche aufzuspüren. Beim Mantrailing findet die gezielte Suche nach einer bestimmten Person anhand eines persönlichen Gegenstandes statt, der mit ihrem Geruch behaftet ist. All das braucht jahrelanges Training, Ausdauer und Fleiß. Denn ein Rettungshund darf erst in den Einsatz gehen, wenn er alle erforderlichen Prüfungen mit Bravour bestanden hat. Dafür trainieren die meisten vier bis fünfmal in der Woche. Aufgrund der Kontaktverbote während der Coronakrise war das jedoch leider nur begrenzt und unter Einhaltung der Abstandsregeln möglich. „In dieser Zeit war jeder mit seinem Hund allein aktiv, übte vor allem Unterordnung und Kondition. Das ist natürlich kein Vergleich zum abwechslungsreichen Training in der Gruppe“, sagt Anette Quandt aus dem DRK Kreisverband Ostvorpommern-Greifswald. Die engagierte Tierärztin hat vor über 20 Jahren die erste Rettungshundestaffel des Roten Kreuzes in Mecklenburg-Vorpommern gegründet. Inzwischen sind zwei weitere hinzugekommen – in den Kreisverbänden Mecklenburgische Seenplatte und Schwerin. Anette Quandt ist seit vielen Jahren Landesbeauftragte für Rettungshundearbeit und führt diese ehrenamtliche Aufgabe mit viel persönlichem Engagement und einem großen Herzen für Menschen und Tiere aus. Die Schweriner Hundestaffel wurde 2016 gegründet, seit über einem Jahr nehmen zwei Hundeführer mit geprüften Rettungshunden an Einsätzen teil. Für Leiterin Stefanie Marten und ihr Team ist durch das Kontaktverbot ebenfalls eine schwierige Situation entstanden. Denn die Einsätze machen vor Corona nicht halt. Wird ein Alarm ausgelöst, muss alles genauso gut funktionieren wie vorher. „Außerdem hindert uns diese Situation daran, weitere Hunde auszubilden und prüfen zu lassen. Alle Teams sind sehr ehrgeizig. Ihr größtes Ziel ist es, in reale Einsätze zu gehen und vielleicht ein Menschenleben zu retten", sagt die Leiterin der Schweriner Staffel. Während des Kontaktverbotes konnte auch hier nur Einzeltraining durchgeführt werden. Sitz! Platz! Steh! Fuß gehen! sowie zuverlässiges Heranrufen oder Voraussenden sind Übungen, deren korrekte Ausführung jeder beherrschen muss. Wie das genau gemacht wird, hat Stefanie Marten in einem Video dokumentiert und an die Teams verschickt. Diese hielten ihren Trainingserfolg für die Auswertung ebenfalls in einem Film fest. Und während sich die Vierbeiner ausruhen durften, warteten auf die Hundeführer noch reichlich Materialien zum Selbststudium, die sie von ihrer Staffelleiterin bekommen haben – zum Beispiel zur Motivation von Hunden und zur Helferarbeit. Mit der Lockerung der Corona-Regeln nehmen nun auch die DRK-Rettungshundestaffeln langsam und unter Wahrung des Infektionsschutzes das gemeinsame Training wieder auf. Das ist seit Monaten wohl die größte Belohnung für den Fleiß und die Disziplin unter besonderen Umständen. Denn die Zwei- und Vierbeiner dieser Rotkreuzgemeinschaften haben sich in den vergangenen Wochen sehr vermisst. cm /drk
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