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Teamgeist, Ausdauer und rote Trikots auf weiter Strecke – das DRK Mecklenburgische- Seenplatte ist wieder dabei!

Ein Gespräch mit Ronny Stier vom DRK-Team zur Mecklenburger Seenrunde (MSR) 2025.

Er ist Vize-Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Mecklenburgische-Seenplatte


Herr Stier, Sie und Ihr Teamstellen sich Ende Mai erneut der Mecklenburger Seenrunde – und das mit ordentlich Rückenwind an Erfahrung. Was bedeutet Ihnen ganz persönlich die Teilnahme an diesem Sportevent? Gab es einen Moment in den letzten Jahren, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

In erster Linie bedeutet für mich so eine Tour eine gewisse Grundfitness haben zu müssen. Das setzt voraus, sich über ein ganzes Jahr sportlich zu betätigen und immer einigermaßen fit zu sein, um dann kurz vor der Tour, sein Fitnesslevel einfach erhöhen zu können. So bleibt man fit und gesund!

In zweiter Linie bereitet es mir immer wieder eine große Freude - und es ist gleichermaßen eine schöne Herausforderung, jedes Jahr die Tour gemeinsam mit dem DRK-Team zu fahren, einen wunderschönen Tag zu erleben und die 300 Kilometertour zu bewältigen.

Ja, es gab tatsächlich einen Moment, der mir besonders in Erinnerung geblieben ist. Eine Woche vor meiner ersten Tour: Mein Sportfreund und ich sind eine Woche vor der MSR die letzten Trainingskilometer gefahren und absolvierten 200 Kilometer.  Danach waren wir komplett ausgebrannt und bekamen Zweifel, ob wir die 300 Kilometer schaffen würden. Wir überlegten, ob wir überhaupt diese Tour fahren sollten, weil wir der Meinung waren, diese 300 Kilometer-Tour wäre zu hart für uns. Wir haben uns dennoch dafür entschlossen, das Rennen zu fahren. In der Nacht vor der Tour haben wir kein Auge zu gemacht, waren völlig aufgeregt und sind dann morgens um 4:00 Uhr an den Start gegangen. Am Tag der Tour haben wir uns dann einzelnen Gruppen angeschlossen und waren so voller Freude und Adrenalin, dass wir die 300 Kilometer der MSR sehr gut geschafft haben. Wir waren sehr stolz und glücklich. Ergo, die Entscheidung der Anmeldung war richtig, trotz Respekt vor dieser Aufgabe.

Die Strecke ist mit 100 oder sogar 300 Kilometern eine echte Hausnummer. Für welche Variante entscheiden Sie sich dieses Jahr – und wie bereiten Sie sich auf so eine Herausforderung vor?

Ich fahre wieder die 300 Kilometer. Meine Trainingsvorbereitungen verlaufen in der Regel so, dass ich über das gesamte Jahr relativ viel Sport treibe. Hauptsächlich laufe ich sehr viel und erhöhe dann die Laufkilometer zu Beginn des Jahres. Meistens laufe ich im März oder April vor der MSR einen Marathon und fahre dann vier Wochen vor dem Rennen noch einige Trainingskilometer mit dem Rad.  

Wie groß ist Ihr Team in diesem Jahr, und was macht den besonderen Zusammenhalt beim DRK-Team aus? Gibt es kleine Rituale oder Geschichten, die Sie unterwegs verbinden?

In diesem Jahr fahren auf der 300 Kilometertour insgesamt 18 Frauen und Männer. Auf der 100 Kilometertour sind es acht Frauen. 

Der besondere Zusammenhalt ergibt sich aus der gemeinsamen Freude, Rad zu fahren und so eine große Tour gemeinsam zu beginnen und gemeinsam auch zu beenden. Uns verbinden unterwegs viele tolle Erlebnisse, Gespräche, Naturerleben, schöne Momente des Sports und eben auch die gegenseitige Unterstützung bei schwierigen Situationen. Sei es technisch, physisch, mental, die jedem Radsportler unterwegs eben auch passieren.

Rituale gibt es natürlich! Wir nennen uns spaßeshalber das Kuchenteam, da wir kein Depot auslassen und uns auf jede Nahrungszunahme - insbesondere auf den Kuchen - freuen. Insofern ist die Tour für uns auch eine kleine Gourmettour. 

Warum ist es Ihnen als DRK-Team wichtig, bei der Seenrunde mitzufahren? Welche Botschaft möchten Sie dabei nach außen – und vielleicht auch nach innen – senden?

Grundsätzlich liegt die Botschaft in der Gesunderhaltung des eigenen Körpers, um somit gesund und entsprechend leistungsfähig zu sein. Auch zu erfahren, was man zu leisten im Stande ist bei regelmäßigem Sport. Das ist ein weiteres schönes Ergebnis und die positive Botschaft. 

Jeder der diese Tour fährt, muss etwas dafür tun, um sein Fitnesslevel aufzubauen und sich gesund halten. So bieten wir bei uns im Kreisverband über das Gesundheitsmanagement allen Mitarbeitern an, sich sportlich zu betätigen. Nicht nur Radfahren, sondern auch Laufen, Schwimmen, Drachenboot, Volleyball, Rückensport und Drums Alive.

Es ist immer unheimlich schön, gemeinsam als Team unter der DRK-Fahne das Rote Kreuz zu präsentieren. Dadurch lernen wir viele Menschen auf der Tour kennen, die begeistert von unserer sehr großen Truppe sind. So kommen wir ins Gespräch, berichten über unsere Angebote beim DRK und gewinnen im Nachgang natürlich auch weitere neue Mitstreiter bzw. auch Menschen, die beim DRK arbeiten oder auch Projekte unterstützen möchten.

Die Mecklenburger Seenrunde ist kein Sprint, sondern ein echtes Ausdauer-Abenteuer. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie nach Stunden im Sattel die Ziellinie sehen?
Ist das eher Erleichterung – oder gleich Lust aufs nächste Jahr?

Unterwegs geht einem sehr oft die Frage durch den Kopf: Warum mache ich das? Jedoch am Ende der Tour - auf den letzten 2-3 Kilometern - ist die Freude und Erleichterung über die geschaffte Tour, seiner eigenen Leistung und die des Teams riesengroß.

Wir sind dann sehr stolz, gemeinsam diese Tour bewältigt zu haben und schmieden unter Dopamin-Einfluss dann gleich Pläne für die nächste Tour.   

Eine letzte Frage: Wenn jemand diesen Spirit selbst miterleben möchte – kann man sich Ihrem Team noch anschließen? Brauchen Sie noch Mitfahrerinnen oder Mitfahrer – und an wen kann man sich wenden, wenn man Lust hat, mitzumachen?

Wir freuen uns immer sehr, wenn es Mitstreiter gibt, die uns auf unserer Tour begleiten möchten. Allerdings weise ich darauf hin, dass dieses Interesse uns zu begleiten und sich uns anzuschließen, auch wirklich ernst gemeint sein muss. Also die vorherigen nötigen Trainingseinheiten von ca. 600-800 Kilometer auf dem Rad oder eben viele Laufeinheiten absolviert sein müssen, um die Tour als Neueinsteiger auch zu bestehen. 

Gerne können sich Personen mit Interesse bei mir melden. Wir besprechen alles - gerne auch über das anzustrebende Fitnesslevel. 

Sport frei und Dankeschön für das Gespräch.

Das Interview führte Antje Habermann 

        DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.

 

 

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