Altersarmut ist ein zentrales Thema, das in Mecklenburg-Vorpommern deutlich wächst. Die Landesarmutskonferenz (LAK) MV hat zusammen mit Studierenden der Hochschule Neubrandenburg am 10. Oktober 2025 einen Fachtag zum Thema „Armutsrisiko Alter“ veranstaltet, unterstützt von der LIGA. Der DRK-Landesverband MV, als Mitglied der LAK, setzt sich für die Verringerung von Armut ein und hilft betroffenen Personen.
In Deutschland gelten von 16,3 Millionen Rentnerinnen und Rentnern rund 3,3 Millionen als armutsgefährdet. In Mecklenburg-Vorpommern ist jede fünfte Person davon betroffen und verdient max. 1.400 Netto/monatlich.
Zur Realität gehört, dass das Rentenniveau immer weiter sinkt – vor der Rentenreform 2005 lag es noch bei über 60 Prozent, derzeit bei 48% des Durchschnittseinkommens.
Alterssicherung zurzeit ist ungleich verteilt.
Die Mitglieder der LAK setzen sich weiterhin dafür ein, dass niemand diskriminiert wird und gleiche Chancen für Männer und Frauen bestehen. Der Fokus liegt dabei stärker auch auf Frauen, besonders auf alleinerziehenden Müttern von Armut deutlich häufiger betroffen, deren eigenes Einkommen im Alter oft nicht ausreicht.
Wichtig ist, dass Sorgearbeit anerkannt, die Alterssicherung allgemein verbessert und Informationen zur Altersvorsorge einfacher und verständlicher gemacht werden. Betroffene sollen auch unterstützt und bestärkt werden, ihre Rechte einzufordern.
Der Soziologieprofessor Kai Brauer von der Hochschule Neubrandenburg bringt es auf den Punkt:
„Inzwischen bleiben nur noch Vermögende, höhere Beamte und die wenigen, die tatsächlich durchgängig über die gesamte Erwerbsbiografie hohe Einkommen erzielten, abgesichert.“
Beratungsangebote wie zum Beispiel Schuldnerberatungsstellen können helfen, Leiden zu lindern, Schwächen aufzuzeigen, Leistungen in Anspruch zu nehmen.
Für Träger wird es schwerer entsprechende Angebote zu finanzieren.
Fotos und Text: Thoralf Schmidt