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MBE Aktionstag bei „Wir sind Paten“ Schwerin

Am 01.10.2025 hatte „Wir sind Paten“ Schwerin zu einem Aktionstag der Migrationsfachdienste eingeladen. Gemeinsam wurde mit einer Mitarbeiterin der Verwaltung, mit Netzwerkpartner:innen und Engagierten über aktuelle Themen rund um Migration, Flucht und Integration am Nachmittag gesprochen. Der Austausch diente dem gegenseitigen Informieren zu Veränderungen, aber auch der Problemlösungsorientierung und der Vertiefung der Zusammenarbeit, um Synergien zu erreichen.

Die Migrationsfachdienste der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege leisten mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden täglich einen Beitrag dazu, dass Integration in Deutschland gelingen kann und der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird. Sie sind daher für das demokratische Gemeinwesen unverzichtbar und tragen zur Wahrung des sozialen Friedens bei. 

Der Zugang zum Arbeitsmarkt, der Umfang von Deutschkenntnissen und ganz allgemein der Grad der sozialen Eingliederung bedingen, wie gut sich eine Person in die Gesellschaft einbringen und eigene Beiträge für das Gelingen des Zusammenlebens leisten kann. Eine soziale Infrastruktur, die Teilhabe für alle fördert, stärkt gesellschaftlichen Zusammenhalt und verringert Polarisierung. 

Der Jugendmigrationsdienst (JMD) der Sozial-Diakonische Arbeit – Evangelische Jugend gGmbH und Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) des DRK LV MV und weitere Wohlfahrtsverbände unterstützen eingewanderte Menschen mit und ohne Fluchterfahrung seit Langem wirkungsvoll und nachhaltig dabei. 

Die Migrationsfachdienste der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege benötigen dafür eine ausreichende finanzielle Ausstattung und gute Förderbedingungen. Dem trägt der Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2026 leider noch nicht in ausreichender Weise Rechnung. Ziel sollte sein, die Dienste nachhaltig auszubauen sowie die Fördermodalitäten für die Träger auskömmlich weiterzuentwickeln. Dies ist ein wesentlicher Baustein in der Daseinsfürsorge, für die sich die Wohlfahrt verpflichtet, um auch die Kommunen und die Zivilgesellschaft bei Aufnahme, Versorgung und Integration einwandernder und schutzsuchender Menschen zu entlasten. 
Wir freuen uns aus diesem Grund mit Verantwortlichen in Politik und Verwaltung weiter ins Gespräch zu kommen. Gerne laden wir Sie hierfür in unsere Beratungseinrichtung ein.

Das bundesgeförderten Angebote der MBE bietet seit 2005 professionelle sozialpädagogische Beratung für erwachsene zugewanderte Personen ab dem 28. Lebensjahr, unter anderem beim Zugang zu Arbeitsmarkt und Bildung, dem Erlernen der deutschen Sprache oder der Verstetigung eines Aufenthaltstitels. 2024 wurden bundesweit und verbändeübergreifend 908 Beratungseinrichtungen mit 77,5 Mio. € gefördert; 2023 betrug die Förderung noch 81,5 Mio. €. Es wurden rund 550.000 Personen beraten und erhielten Unterstützung auf ihrem Weg zu gesellschaftlicher Teilhabe. 

Der Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung sieht vor, die MBE fortzuführen und auskömmlich zu finanzieren. Auch wenn es im Haushaltsentwurf 2025 zu keiner Kürzung des Budgets gegenüber dem Volumen im Jahr 2024 kam: Eine gleichbleibende Fördersumme bedeutet angesichts enormer Kostensteigerungen faktisch eine Reduktion. Der Haushaltsentwurf 2026 sieht sogar eine weitere Kürzung um 0,5 Mio. € vor, was zu einem noch stärkeren Abbau der Beratungskapazitäten führen wird.

Ein Etappenziel dabei sind auch Ideen zur Unterstützung bei der Nachhilfe von Schülerinnen und Schülern, Lesepatenschaften und regelmäßige Bewerbungscoachings.

 

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